Führungskräfte tragen eine enorme Verantwortung: Sie müssen nicht nur den Erfolg ihres Teams fördern, sondern auch das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter im Auge behalten.
Zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten
Erkrankungen gehören die Depressionen, so das Bundesministerium für Gesundheit. Um depressive Mitarbeiter erkennen zu können und ihnen angemessene Unterstützung anbieten zu können, ist es für Führungskräfte und Personalverantwortliche wichtig, mit möglichen Anzeichen für Depressionen vertraut zu sein.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen 10 Anzeichen vor, die darauf hindeuten, dass ein Teammitglied an Depressionen leidet.
1. Veränderungen im Arbeitsverhalten
Depressionen können sich auf die Arbeitsweise von Mitarbeitenden auswirken. Achten Sie auf Leistungsschwankungen, verminderte Produktivität, vermehrte Fehler und das Verpassen von Fristen.
2. Rückzug und soziale Isolation
Depressive Mitarbeiter ziehen sich häufig zurück und vermeiden soziale Interaktionen. Sie nehmen nicht mehr aktiv an Meetings teil, vermeiden den Austausch mit Kolleg:innen und ziehen sich möglicherweise sogar aus gemeinsamen Projekten zurück. Darüber hinaus sind ein plötzlicher Rückzug ins Home-Office wie auch dem Fernbleiben von Teamevents typische Signale.
3. Häufige Stimmungsschwankungen
Depressionen gehen oft mit emotionaler Instabilität einher. Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter häufige Stimmungsschwankungen zeigt, wie z.B. plötzliche Traurigkeit, Reizbarkeit oder Gereiztheit, kann dies ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Depression sein.
4. Energiemangel und Erschöpfung
Depressionen können zu anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung führen. Mitarbeiter, die ständig über Müdigkeit klagen, unkonzentriert sind oder Schwierigkeiten haben, die täglichen Aufgaben zu bewältigen, könnte möglicherweise an Depressionen leiden.
5. Veränderungen im Schlafmuster
Depressionen können den Schlaf einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters beeinträchtigen. Achten Sie auf Beschwerden über Schlafstörungen, wie z.B. Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen.
6. Gewichtsveränderungen und Appetitlosigkeit
Depressive Mitarbeitende können plötzliche Gewichtsveränderungen und Appetitlosigkeit aufweisen. Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter auffällige Veränderungen im Essverhalten zeigt, könnte dies ein Hinweis auf Depressionen sein.
7. Konzentrationsschwierigkeiten
Depressionen können die kognitive Funktion beeinträchtigen. Beschäftigte, die Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu erledigen oder Entscheidungen zu treffen, könnten möglicherweise unter Depressionen leiden.
8. Häufige Krankheitstage
Depressionen können das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Achten Sie auf Mitarbeiter, die häufig krankheitsbedingte Fehlzeiten haben, ohne dass eine offensichtliche körperliche Erkrankung vorliegt.
9. Spontane emotionale Ausbrüche
Depressive Mitarbeiter können unerwartete emotionale Ausbrüche zeigen, wie plötzliches Weinen oder Wutausbrüche. Solche unkontrollierten emotionalen Reaktionen können auf eine zugrunde liegende Depression hinweisen.
10. Hoffnungslosigkeit
Depressionen gehen oft mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit einher. Wenn Beschäftigte häufig pessimistische oder resignierte Äußerungen machen und das Gefühl haben, dass nichts besser wird, sollten Sie diese Anzeichen ernst nehmen.
Um depressive Mitarbeiter frühzeitig erkennen zu können, sind Sensibilität und Achtsamkeit seitens der Führungskräfte und HR-Manager erforderlich. Häufig sind die Grenzen zu anderen mentalen Erkrankungen, wie zum Beispiel einem Burnout, schwimmend. Lesen Sie hier, wie sich Burnout bei Ihren Mitarbeitenden äußert.
Als Führungskraft sollten Sie aufmerksam sein und den Mitarbeitern Unterstützung anbieten. Zeigen Sie Empathie und bieten Sie gegebenenfalls professionelle Hilfe an. Ein Emloyee Assistance Program (EAP) kann dabei helfen.