Work-Life-Balance ist nicht mehr zeitgemäß
Eine erzwungene Trennung zwischen Job und Privatleben kann im Umkehrschluss zu mehr Stress, erhöhten Krankenquoten und einer sinkenden Produktivität führen. Da wird die Arbeitszeit im Büro abgesessen, obwohl Projekte eigentlich schon fertig sind. Die Sonne ist dann aber schon untergegangen und kann nicht mehr im Park genossen werden. Oder aber es muss noch dringend eingekauft und für die Familie gekocht werden, weshalb sich der Abend besonders in die Länge zieht.
Wer trotzdem noch krampfhaft versucht, die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben, Hobbys und Selbstverwirklichung zu halten, wird in der Realität auf den Boden der Tatsachen heruntergeholt. Hier sind nur ein paar wenige Beispiele genannt:
- Vor der Mittagspause wird schnell die Schrittmacher-App geöffnet, um zu gucken, ob sich heute schon genug bewegt wurde, oder doch noch schnell einen Spaziergang nach der Kantine eingelegt wird. Der Anspruch: einen gesunden Lebensstil auch im Büro zu verfolgen.
- Selbst wenn es außerhalb des eigentlichen Aufgabenbereichs liegt und somit de facto ein Mehr an Arbeit bedeutet: Es wird sich zunehmend freiwillig für nachhaltige Themen im Unternehmen engagiert. Die Devise: einen Job mit Sinn kreieren und leben.
- Freunde und/oder Familie werden immer öfter zu Firmenevents mitgenommen. Der Grund: ein Bedürfnis nach harmonischen Vermischung der eigenen Kontakte.
Benefits & Herausforderungen einer Work-Life-Integration
Work-Life-Integration passiert schon jetzt jeden Tag. Denn die Digitalisierung hat vor allem eins bewirkt: Wir sind ständig online. Und damit theoretisch zu jeder Zeit erreichbar. So bringt unsere Work-Life-Integration natürlich auch Herausforderungen mit sich. Ein unzureichendes Selbstmanagement kann dazu führen, dass Menschen deutlich mehr oder länger arbeiten, als sie sollten. Vielleicht kennen Sie diesen Moment, nach dem Abendessen nur noch einmal kurz die Mails checken zu wollen und ehe Sie sich versehen, sind wieder zwei Stunden vergangen.
Allerdings birgt eine gelebte Work-Life-Integration auch ungeahnte Potentiale für Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden:
- Motivation: Wer sich seine Zeit je nach Priorisierung und Dringlichkeit frei einteilen kann, arbeitet gerne.
- Employer Branding: Mehr Spaß bei der Arbeit fördert die Bindung zum Unternehmen und damit die Arbeitgebermarke.
- Produktivität: Durch flexible Arbeitszeiten sind Menschen zielstrebiger in der Erledigung ihrer Aufgaben.
- Wellbeing: Weg von den klassische Anwesenheitszeiten. Hin zu mehr Freiraum für die individuelle Priorisierung verschiedener Lebensbereiche und damit zu mehr Zufriedenheit.
Ein erhöhtes Wohlbefinden im Beruflichen und Privaten bei gleichzeitigem Spaß, mehr Motivation und erhöhter Produktivität auf der Arbeit sprechen für sich: Lassen wir die Schuldgefühle einer gelebten Work-Life-Integration hinter uns. Und stellen wir uns der Realität in unserer digitalisierten Welt. Mit all ihren Chancen und auch Herausforderungen. Dabei stehen selbstverständlich alle in der individuellen Verantwortung für ihr eigenes Zeitmanagement. Doch Raum für Flexibilität muss auch von Seite der Unternehmen gegeben werden.