Niemand möchte als rassistisch bezeichnet werden. Und doch sind wir alle mit rassistischen Denkstrukturen aufgewachsen. Und somit Teil des rassistischen Systems. Wenn Weiße es nicht als Angriff, sondern als Chance sehen, ihr Verhalten zu reflektieren, können sie einen großen Teil dazu beitragen, das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen zu sichern.
Die Diskussion unter den Teilnehmer:innen im voiio-Chat ist jetzt auch im vollen Gange. So fragt eine weiße Mutter, wie sie ihren Schwarzen Sohn vor rassistischem Verhalten in der Schule schützen kann. Alice Hasters antwortet entschieden.
Es sei wichtig zu intervenieren, Grenzen zu setzen und das Verhalten der anderen Person beim Namen zu nennen. Denn so würde ihr Sohn lernen, wie er in solchen Situationen reagieren kann.
Eine andere weiße Mutter meldet sich zu Wort und erzählt von ähnlichen Fragen, die sie sich stellt. Wie sie ihren Schwarzen Sohn unterstützen könne. Die beiden Mütter möchten sich auch noch nach der Lesung weiter austauschen. voiio hat im Anschluss an das Event den Kontakt vermittelt.
Antirassismus
Rassismus zu bekämpfen heißt Verantwortung zu übernehmen. Und das kann jede:r von uns tun. In einer Welt, in der nicht-weiße Menschen jeden Tag Formen der Unterdrückung zu spüren bekommen, liegt es in der Verantwortung jeder einzelnen Person, sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen.
Antirassistisch zu handeln bedeutet deshalb vor allem eins: Dinge auszusprechen und rassistisches Verhalten beim Namen zu nennen. Auch wenn es unangenehm ist. Denn nur wenn Missstände aufgedeckt werden, wenn die eigenen Handlungen und Denkmuster reflektiert werden, kann ein großflächiges Umdenken in unserer Gesellschaft stattfinden. Um so das historisch gewachsene System Rassismus immer mehr zu durchbrechen.
Das bedeutet auch, sich stets weiterzubilden. Das Buch von Alice Hasters richtet sich deshalb an alle Menschen, die mehr über sich selbst und ihre Mitmenschen lernen wollen. Es soll Mut schenken, in den Austausch zu gehen. Denn gerade in Zeiten wie diesen, ist es wichtiger denn je, uns aktiv für eine solidarische Gemeinschaft einzusetzen.
Während der Lesung macht Alice Hasters allerdings auch darauf aufmerksam, dass ihr Buch nicht alle Formen von Rassismus abdeckt. Denn sie schreibt aus ihrer individuellen Perspektive.